an die ferne Geliebte

I stumbled on a reference to this song cycle in a research article, realizing I couldn't name a single song cycle by Beethoven. I was compelled to look up the poetry, while listening to the ever wonderful, Fritz Wunderlich, thanks to Opa's lasting influence. Pro tip: skip to 9:40 to hear the most beautiful one if you don't have time for the entire cycle. 

Fritz Wunderlich, Tenor
Heinrich Schmidt, Piano 

Wenn das Dämm’rungsrot dann zieht
Nach dem stillen, blauen See,
Und sein letzter Strahl verglühet
Hinter jener Bergeshöh.

Und du singst, und du singst,
Was ich gesungen, was mir aus der vollen Brust
Ohne Kunst gepräng’ erklungen,
Nur der Sehnsucht sich bewußt, nur der Sehnsucht sich bewußt.



All poems by Alois (Isidor) Jeitteles (1794 - 1858), go here for translations into English.

1. Auf dem Hügel sitz ich spähend

Auf dem Hügel sitz ich, spähend 
In das blaue Nebelland, 
Nach den fernen Triften sehend, 
Wo ich dich, Geliebte, fand. 

Weit bin ich von dir geschieden, 
Trennend liegen Berg und Tal 
Zwischen uns und unserm Frieden, 
Unserm Glück und unsrer Qual. 

Ach, den Blick kannst du nicht sehen, 
Der zu dir so glühend eilt, 
Und die Seufzer, sie verwehen 
In dem Raume, der uns teilt. 

Will denn nichts mehr zu dir dringen, 
Nichts der Liebe Bote sein? 
Singen will ich, Lieder singen, 
Die dir klagen meine Pein! 

Denn vor [Liedesklang] entweichet 
Jeder Raum und jede Zeit, 
Und ein liebend Herz erreichet, 
Was ein liebend Herz geweiht!

2. Wo die Berge so blau 

Wo die Berge so blau 
Aus dem nebligen Grau 
Schauen herein, 
Wo die Sonne verglüht, 
Wo die Wolke umzieht, 
Möchte ich sein! 

Dort im ruhigen Tal 
Schweigen Schmerzen und Qual. 
Wo im Gestein Still die Primel dort sinnt, 
Weht so leise der Wind, 
Möchte ich sein! 

Hin zum sinnigen Wald 
Drängt mich Liebesgewalt, 
Innere Pein. 
Ach, mich zög's nicht von hier, 
Könnt ich, Traute, bei dir 
Ewiglich sein!

3. Leichte Segler in den Höhen

Leichte Segler in den Höhen,
Und du, Bächlein klein und schmal, 
Könnt mein Liebchen ihr erspähen, 
Grüßt sie mir viel tausendmal. 

Seht ihr, Wolken, sie dann gehen 
Sinnend in dem stillen Tal, 
Laßt mein Bild vor ihr entstehen 
In dem luft'gen Himmelssaal. 

Wird sie an den Büschen stehen, 
Die nun herbstlich falb und kahl. 
Klagt ihr, wie mir ist geschehen, 
Klagt ihr, Vöglein, meine Qual. 

 Stille Weste, bringt im Wehen 
Hin zu meiner Herzenswahl 
Meine Seufzer, die vergehen 
Wie der Sonne letzter Strahl. 

Flüstr' ihr zu mein Liebesflehen, 
Laß sie, Bächlein klein und schmal, 
Treu in deinen Wogen sehen 
Meine Tränen ohne Zahl!

4. Diese Wolken in den Höhen
Diese Wolken in den Höhen,
Dieser Vöglein muntrer Zug, 
Werden dich, o Huldin, sehen. 
Nehmt mich mit im leichten Flug! 

 Diese Weste werden spielen 
Scherzend dir um Wang' und Brust, 
In den seidnen Locken wühlen. 
Teilt ich mit euch diese Lust! 

 Hin zu dir von jenen Hügeln 
Emsig dieses Bächlein eilt. 
Wird ihr Bild sich in dir spiegeln, 
Fließ zurück dann unverweilt!

5. Es kehret der Maien
Es kehret der Maien, es blühet die Au,
Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau, 
Geschwätzig die Bäche nun rinnen. 

Die Schwalbe, die kehret zum wirtlichen Dach, 
Sie baut sich so emsig ihr bräutlich Gemach, 
Die Liebe soll wohnen da drinnen. 

Sie bringt sich geschäftig von kreuz und von quer 
Manch weicheres Stück zu dem Brautbett [hierher], 
Manch wärmendes Stück für die Kleinen. 

Nun wohnen die Gatten beisammen so treu, 
Was Winter geschieden, verband nun der Mai, 
Was liebet, das weiß er zu einen. 

Es kehret der Maien, es blühet die Au. 
Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau. 
Nur ich kann nicht ziehen von hinnen. 

Wenn alles, was liebet, der Frühling vereint, 
Nur unserer Liebe kein Frühling erscheint, 
Und Tränen sind all ihr Gewinnen.


6. Nimm sie hin denn diese Lieder

Nimm sie hin denn, diese Lieder,
Die ich dir, Geliebte, sang,
Singe die dann abends wieder
Zu der Laute süßem Klang.

Wenn das Dämm’rungsrot dann zieht
Nach dem stillen, blauen See,
Und sein letzter Strahl verglühet
Hinter jener Bergeshöh.

Und du singst, und du singst,
Was ich gesungen, was mir aus der vollen Brust
Ohne Kunst gepräng’ erklungen,
Nur der Sehnsucht sich bewußt, nur der Sehnsucht sich bewußt.

Dann vor diesen Liedern weichet,
Was geschieden uns so weit,
Und ein liebend Herz erreichet, was ein liebend Herz geweiht.

Dan, dann vor diesen Liedern weichet,
Was geschieden uns so weit,
Und ein liebend Herz erreichet,
Was ein liebend Herz geweiht.

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